Krebs Behandlung. Es gibt viele Therapie Möglichkeiten bei Krebs
Die gleiche Krebserkrankung kann bei verschiedenen Personen unterschiedlich verlaufen. Deswegen ist es notwendig ein persönlich zugeschnittener Behandlungsplan zu erstellen.
Für die Auswahl der Therapie sind vor allem folgende Kriterien zu berücksichtigen:
- Art, Lage, Ausdehnung und Größe des Tumors
- Das Krankheitsstadium, d. h. Fragen wie: Ist der Tumor lokal begrenzt? Sind Lymphknoten befallen? Haben sich Metastasen in anderen Organen gebildet? Ist der
Tumor operabel? - Die Eigenschaften (z. B. Zelltyp) des bei der Operation entnommenen Tumorgewebes
- Der allgemeine Gesundheitszustand, die persönliche Einstellung und das Alter des
Patienten, der Patientin.
Behandlungsmöglichkeiten
Vor zwanzig Jahren waren fast alle Krebsarten lebensgefährlich, weil kaum Behandlungsmöglichkeiten für fortgeschrittene Stadien verfügbar waren.
Heutzutage gibt es verfeinerte Operations- und Bestrahlungsverfahren und viele neue Medikamente.
Auch wenn der Krebs schon metastasiert hat, lässt sich heute dank neu entwickelter Medikamente meist gut und langfristig behandeln.

Therapie Wahl
Die meist durchgeführte Therapieverfahren sind:
- Chirurgie (Operation)
- medikamentöse Tumortherapien:
Chemotherapie, Antihormontherapie,
Antikörpertherapie,
Immuntherapie, => Immuntherapie
Therapie mit Hemmstoffen (Inhibitoren),
Therapie mit Impfstoffen (Tumorvakzine) - Strahlentherapie (Radiotherapie)
Chirurgie und Strahlentherapie kommen nur bei klar lokalisierten Tumoren oder Metastasen infrage, da sie nur örtlich wirksam sind.
Medikamentösen Therapien, die über das Blut und die Lymphbahnen in den ganzen Körper gelangen und dadurch auch verstreute Tumorzellen schädigen können.
Die Behandlungen können einzeln oder kombiniert angewandt werden. Hauptziel ist, den Tumor vollständig oder möglichst vollständig zu entfernen, oder das Leben zu verlängern, oder auch die Lebensqualität zu verbessern.
Operation
Sie wird in der Krebsbehandlung oft als erste Methode eingesetzt. Ziele sind eine Sicherung der Diagnose einerseits und eine möglichst umfassende Entfernung des Tumors mit angemessenem Sicherheitsabstand zum umgebenden, gesunden Gewebe andererseits.
Im Rahmen von multimodalen Therapiekonzepten wird die Operation oft durch Strahlen- bzw. Chemotherapie ergänzt.
Strahlentherapie
Von einer adjuvanten, also unterstützenden, Form der Strahlentherapie spricht man, wenn diese nach einer Operation eingesetzt wird.
Ziel ist es, trotz Operation im Körper verbliebene Tumorzellen abzutöten. Sie kann zur Anwendung kommen, wenn der Tumor zwar komplett entfernt wurde, aber nicht auszuschließen ist, dass sich noch einzelne Krebszellen im Körper befinden. Bei einer sog. neoadjuvanten Strahlentherapie soll durch die Bestrahlung der Tumor für eine operative Entfernung im Vorfeld verkleinert werden.
Große Tumoren können oft nicht operativ entfernt werden, weil der Eingriff am betroffenen Organ zu gravierend wäre. Kann eine Krebserkrankung nicht mehr geheilt werden, weil sie zu weit fortgeschritten ist, kann eine palliative Strahlentherapie erfolgen. Sie hat zum Ziel, die Beschwerden der Betroffenen durch eine Begrenzung des Tumorwachstums zu reduzieren.
Chemotherapie
Unterstützend (adjuvant) wird die Chemotherapie zur Operation durchgeführt, um das Risiko neuer Geschwülste und Metastasen zu verringern. Mithilfe von Medikamenten (Zytostatika) wird versucht, das Tumorwachstum zu hemmen und Tumorzellen abzutöten.
Die Zytostatika werden i. d. R. intravenös verabreicht und wirken systemisch, d. h. im ganzen Körper. Dabei versucht man jedoch, die gesunden Zellen so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Gegen unerwünschte Wirkungen der Chemotherapie (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Erschöpfung) können heute spezielle, i. d. R. gut wirksame Medikamente eingesetzt werden. Eine Chemotherapie kann auch neoadjuvant und/oder palliativ eingesetzt werden.
Die neoadjuvante Chemotherapie erfolgt vor der Operation oder der Bestrahlung mit dem Ziel, den Tumor oder die Metastasen zu verkleinern. Eine palliative Chemotherapie wird eingesetzt, wenn der Tumor nicht mehr entfernt werden kann. Sie kann dann das Wachstum des Tumors verzögern und die Lebenszeit und die Lebensqualität des Patienten verbessern.
Endokrine Therapie, Hormontherapie
Die Voraussetzung für die Wirksamkeit Endokrine Therapien (Hormon- bzw. Antihormontherapie) ist, dass der Krebs (Brustkrebs oder Prostatakrebs) hormonabhängig ist. Einige Brusttumoren z. B. benötigen das weibliche Geschlechtshormon Östrogen, um zu wachsen.
Antiöstrogene wie z. B. Tamoxifen binden an Östrogenrezeptoren im Tumorgewebe und verhindern durch diese Blockade, dass das körpereigene Östrogen das Tumorwachstum stimulieren kann. Aromatasehemmer dienen dazu, die Bildung von Östrogenen zu verhindern. Hierzu blockieren sie das Enzym Aromatase, welches für die Produktion von Östrogen zuständig ist. Aufgrund der guten Wirksamkeit der Aromatasehemmer werden sie zunehmend sowohl bei frühen Stadien von Brustkrebs als auch bei fortgeschrittener Erkrankung eingesetzt.
Die Therapiewahl wird in Absprache mit Patienten getroffen.
Sie können zu jedem Zeitpunkt Fragen stellen, einen Entscheid hinterfragen oder eine Bedenkzeit verlangen. Wichtig ist, dass Sie einer Behandlung erst dann zustimmen, wenn Sie darüber, und auch über die möglichen
Konsequenzen und Nebenwirkungen, ausreichend informiert worden sind. Holen Sie sich eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt, von einer Selbsthilfegruppe oder von einer telefonischen Beratung bei Beratungshotline.
Die bundesweit erreichbare kostenlose Telefonnummer der Krebs-Hotline lautet 0800 – 420 30 40.
Sie haben das Recht, eine Behandlung abzulehnen, sollten sich dabei aber bewusst sein, welchen Verlauf die Tumorerkrankung ohne diese Behandlung nehmen könnte.
Therapiearten bei Krebs
Je nach Tumor und Stadium der Erkrankung gibt es verschiedene Therapiearten.
Kurative Krebs Behandlung
(von lat. curare = heilen, pflegen) Das bedeutet, dass die Therapie auf Heilung ausgerichtet werden kann.
Dies ist in der Regel dann möglich, wenn der Tumor vollständig entfernt bzw. die entarteten Zellen zerstört werden können und sich noch keine Metastasen (Ableger) in anderen Organen gebildet haben.
Oft kann auch eine zusätzliche (adjuvante) Therapie die Heilungschancen verbessern. Doch auch wenn das vom Tumor befallene Gewebe vollständig entfernt werden kann, bedeutet das nicht unbedingt eine längerfristige Tumorfreiheit oder Heilung. Das Risiko eines Rezidivs (Rückfalls) bleibt bestehen.
Deshalb werden vor oder nach einer Operation oft zusätzlich eine medikamentöse Tumortherapie und/oder eine Bestrahlung empfohlen.
Palliative Therapie, Symptom lindernd
(von lat. palliare = umhüllen, einen Mantel anlegen)
Wenn eine Heilung eher unwahrscheinlich ist, kann die Progression, d. h. das Fortschreiten der Krankheit, bis zu einem gewissen Grad hinausgezögert werden. Ob es auch die verbleibende Lebenszeit verlängert, ist ungewiss.
Im Vordergrund steht die Lebensqualität: Krankheitssymptome und Beschwerden wie Schmerzen, Ängste, Müdigkeit, Probleme mit der Ernährung etc. können mittels medizinischer, pflegerischer, psychologischer und seelsorgerischer Maßnahmen gelindert werden.
Manchmal ist es möglich, die Krankheit während Jahren in Schach zu halten.
Neoadjuvante /präoperative Krebs Therapie
(von griech. néos = neu und lat. adiuvare = unterstützen, helfen)
Darunter versteht man Therapien (Chemotherapie, Strahlentherapie), die vor der Operation durchgeführt werden. Damit kann der Tumor verkleinert werden, was seine vollständige Entfernung erleichtert oder erst ermöglicht.
Adjuvante Krebs Behandlung
(von lat. adiuvare = unterstützen, helfen)
So werden zusätzliche Therapien (Chemotherapie, Radiotherapie) bezeichnet, die nach der Operation allfällige noch vorhandene Krebszellen zerstören sollen.
Auch mikroskopisch kleine Metastasen (Mikrometastasen) können dabei abgetötet werden. Dadurch wird das Risiko eines Rezidivs, d. h. eines erneuten Tumorwachstums verringert, sowie Umstände das Fortschreiten der Krankheit verzögert.
Hyperthermie, Überwärmung, Krebsbehandlung mit Wärme => Hyperthermie
Komplementärmedizin
Komplementär bedeutet ergänzend, d. h., diese Methoden werden ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung eingesetzt.
Manche dieser Verfahren können helfen, während und nach einer Krebstherapie das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität zu verbessern.
Sie können zur allgemeinen Stärkung beitragen und helfen, Nebenwirkungen erträglicher zu machen.
Gegen den Tumor selbst sind sie in der Regel wirkungslos.
Einige dieser Methoden werden manchmal auch alternativ, d. h. anstelle der schulmedizinischen Krebstherapie, angewandt. Davon wird abgeraten.
Nehmen Sie keine komplementärmedizinischen Präparate ein, ohne Ihren Arzt vorher darüber zu informieren.
Auch bei scheinbar harmlosen Produkten kann es vorkommen, dass sich diese mit Ihrer Krebstherapie nicht vertragen, d. h. aus bestimmten Gründen nicht anwendbar bzw. kontraindiziert sind.
Therapie im Rahmen einer klinischen Studie
In der Medizin werden immer wieder neue Therapieansätze und -verfahren entwickelt. In vielen Schritten wird im Rahmen von klinischen Studien zusammen mit Patientinnen und Patienten untersucht, ob sich dank einer bestimmten Neuerung die Wirkung und die Verträglichkeit bereits anerkannter Therapien verbessern lassen.
Es kann sein, dass Ihnen ein Teil der Behandlung im Rahmen einer solchen Studie vorgeschlagen wird. Sie können sich auch selbst nach derzeit laufenden Studien zu Ihrem Krankheitsbild erkundigen. Künftige Krebskranke können unter Umständen davon profitieren, dass sich Patientinnen und Patienten im Rahmen von klinischen Studien behandeln lassen.
Die Teilnahme an einer Studie ist freiwillig. Sie können sich dafür oder dagegen entscheiden. Auch wenn Sie einer Teilnahme zugestimmt haben, können Sie jederzeit wieder davon zurücktreten.