BRCA1 und BRCA2 Gen Mutation, Brustkrebs, Prostatakrebs

Last Updated on 2. Januar 2021 by Jacek

BRCA1 und BRCA2 Gen Mutation bei Brustkrebs und Prostatakrebs

BRCA1 und BRCA2 sind zwei Gene, die mit erblichem Brust- und Eierstockkrebs in Verbindung gebracht werden. Etwa 10-15 % aller Fälle von Brustkrebs und 15 % von Eierstockkrebs sind erblich bedingt.

BRCA1-Mutationen können das Risiko für Tumorarten wie Brust- Prostata-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs erhöhen.

Mutationen von BRCA-1 und BRCA-2 Brustkrebs, Prostatakrebs

BRCA2

BRCA2-Mutationen wurden auch mit einem Risiko für den männlichen Brustkrebs und Prostatakrebs in Verbindung gebracht. Männern mit BRCA-Gen Mutationen haben einem vierfach erhöhten Prostatakarzinomrisiko. Es ist auch bewiesen, dass wenn ein Mann mit einem mutierten BRCA an Prostatakrebs erkrankt, ist dieser meist aggressiver als bei normalem BRCA. Fünf von 1000 Männern mit Prostatakrebs haben eine BRCA1-Gen-Mutation und etwa einer von 100 Männern einer BRCA2-Gen-Mutation.

Die Wahrscheinlichkeit, ein defektes BRCA1 oder BRCA2 zu vererben, liegt sowohl bei Männern wie bei Frauen bei exakt 50%. Wenn die Mutter eine Mutation von BRCA1 oder BRCA2 hatte ist diese zu 50% vererbbar auf die Kinder.

Normale BRCA1- und BRCA2-Gene unterdrücken offenbar das Wachstum von Tumoren (daher der Name “Tumorsuppressorgene” für diese Gruppe von Krebsgenen.

BRCA1 und BRCA2 (die Abkürzung bedeutet breast-cancer, das englische Wort für Brustkrebs). Durch eine Mutation können die normalen Funktionen der BRCA1- und BRCA2-Gene, die in Kontrollmechanismen von Zellwachstum und Zellteilung eingebunden sind, beeinträchtigt werden. Wenn Zellen aufgrund einer Veränderung im BRCA1 oder BRCA2-Gen unkontrolliert wachsen, kann Krebs entstehen. Deshalb haben Frauen mit einer Mutation im BRCA1- oder BRCA2-Gen ein erhöhtes Risiko, Brust und/oder Eierstockkrebs zu bekommen. BRCA2

 

Erblicher Brust- und Eierstockkrebs, sowie Prostatakrebs

Wenn mehrere Frauen in einer Familie an Brust- und/oder Eierstockkrebs erkranken und die Krebserkrankungen in jungem Alter aufgetreten sind, kann das ein Hinweis auf die erbliche Form von Brustkrebs sein. Aufgrund einer solchen Familienvorgeschichte lässt sich ein Risiko für das Auftreten von Krebs ermitteln, das auf Erfahrungswerten aus großen Familienuntersuchungen beruht.

Frauen, die die typischen Mutationen im Bereich von BRCA1 oder BRCA2 tragen haben ein bis zu 80-prozentiges Risiko für Brust- und ein 20- bis 40-prozentiges Risiko für Eierstockkrebs.
Das BRCA1-Gen liegt auf dem Chromosom 17, das BRCA 2-Gen auf Chromosom 13. Beide greifen in die Regulation des Zellzyklus ein und schützen vor unkontrolliertem Zellwachstum.

Fünf von 1000 Männern mit Prostatakrebs haben eine BRCA1-Gen-Mutation und etwa einer von 100 Männern einer BRCA2-Gen-Mutation.

Es gibt mehrere hundert verschiedene Mutationen auf beiden BRCA-Genen. Die am häufigsten vererbten BRCA-Mutationen resultieren in verkürzten BRCA-Proteinen. Die mutierten Proteine sind nicht oder nur eingeschränkt zur Komplexbildung mit anderen Proteinen fähig. Die Folge ist, dass die Reparatur von DNS-Doppelstrangbrüchen, wie sie spontan und besonders durch Röntgenstrahlung hervorgerufen werden kann, beeinträchtigt sein kann. Unkontrollierte Replikation und gestörte Reparatur der Doppelstrangbrüche als Folge der BRCA-Mutationen fördern die Entstehung von Krebs.
Für die Entstehung von Brustkrebs sind zwei Mutationen notwendig. Die erste Genveränderung tritt in den BRCA1- oder BRCA2-Genen der Keimzellen auf und wird daher an die Nachkommen weitergegeben (Keimbahnmutation), die das mutierte Gen in allen Körperzellen haben oder nicht haben können (Chance 50 %).

Nicht jede Frau oder Mann, die ein verändertes BRCA1- oder BRCA2-Gen geerbt hat, erkrankt an Krebs. Doch die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Mutation ist relativ groß.

 

BRCA1 und BRCA2 Test

Der Test auf BRCA-Mutationen wird aus einer EDTA-Blutprobe (Armvene) durchgeführt.
Die DNA für die Suche nach Mutationen in den BRCA-Genen wird dabei aus weißen Blutzellen gewonnen.

Da es mehr als 450 BRCA1 und mehr als 350 BRCA2 Mutationen, sowie Duplikationen von BRCA gibt, muss das Ergebnis im Zusammenhang mit der Familienanamnese interpretiert werden.
Die genetische Beratung sollte die Bedeutung der Testergebnisse erläutern und zu einer Risikoverringerung beraten. Die Beratung sollte doppelt angeboten werden, vor und nach der Untersuchung.

Die Testergebnisse können bei der Entscheidung helfen, ob weitere Schritte, die der Entwicklung von Brust- oder Eierstockkrebs entgegenwirken können, unternommen werden sollen

Die Untersuchung auf Mutationen im BRCA-Gen ist kostspielig. Der kombinierte BRCA1-BRCA2-Test kostet weniger als 1500 Euro. Einige Versicherungen werden die Kosten nicht übernehmen. Andere zahlen zwar für die Untersuchung, nutzen das Testergebnis aber für eine Erhöhung der Beiträge oder die Ablehnung einer Deckung. Brustkrebs BRCA1/2-Gen (BRCA/E) Test wird z.B. im Medizinisches Versorgungszentrum – Labor Ludwigsburg gemacht (Praxis Wernerstraße 33,Tel.: 07141/966-200
Öffnungszeiten: Mo -Fr 7.30 – 11 Uhr, Mittwochnachmittag 16 – 17.30 Uhr).

Der Test kann von jedem Arzt in ein dafür spezialisiertes Labor gesendet werden. Viele der Tests auf BRCA-Mutationen werden in Forschungszentren bearbeitet.

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