Darmkrebs Früherkennung mit Bluttest Colox
In der Schweiz ist es einem Forscherteam gelungen, einen einfachen Bluttest zu Früherkennung von Darmkrebs zu entwickeln.
An den Forschungsarbeiten beteilig waren Forschungsgruppe von Prof. Curzio Rüegg, Inhaber des Lehrstuhls für Pathologie an der Universität Freiburg, Gruppe unter Prof. Gian Dorta an der Universitätsklinik CHUV in Lausanne sowie Forschenden der Startup-Firma Diagnoplex in Epalinges aus der Genferseeregion.
Der Test unter der Namen Colox solle noch im Jahr 2014 in der Schweiz und 2015 in Europa auf den Markt kommen, teilte die Universität Freiburg (Schweiz) mit.
Der Test in Form einer einfachen Blutprobe könne 48 Prozent der Polypen und 78 Prozent der Darmkarzinome nachweisen und damit zur Reduktion der Mortalitätsrate bei Darmkrebs beitragen.
Polypen sind gutartige Wucherungen, die in 90 Prozent aller Fälle zu Darmkrebs führen
Der Test basiert auf dem Prinzip einer entzündungsähnlichen Reaktion des Organismus auf Polypen und Karzinome.
Es wird eine Analyse der Genexpression der entnommenen weißen Blutkörperchen im Blut durchgeführt.
Ein von der Firma Diagnoplex entwickeltes Informatikprogramm analysiert die so erhaltenen Resultate und entnimmt ihnen, ob der Patient Träger einer Darmläsion ist oder nicht.
Ist die Antwort positiv, muss die Diagnose mittels einer Koloskopie bestätigt und, wenn nötig, der Polyp entnommen werden.
Darmkrebs gehört nach dem Brustkrebs bei den Frauen und dem Prostatakrebs und Lungenkrebs bei den Männern zu den häufigsten Krebsarten.
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin jedes Jahr erkranken an Darmkrebs in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 60.000 Menschen, sterben ca. 14.000 Männer und 13.000 Frauen.
Wird Darmkrebs früh genug erkannt, ist er häufig heilbar. Die frühe Erkennung und Entnahme von adenomatösen Polypen, d.h. gutartigen Läsionen, die in 90 Prozent aller Fälle zu Darmkarzinomen führen, senkt in signifikanter Weise die Mortalitätsrate durch Darmkrebs.
Die Früherkennung von Darmkrebs wird ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. Bisher getestet wird meistens mittels einer Analyse des Stuhls nach okkultem Blut oder einer Darmspiegelung. Leider nur ein Drittel der Bevölkerung unterzieht sich regelmäßig einem solchen Test.
Quelle: Pressemeldung Université de Fribourg
Veröffentlichung:23.01.2014, Prof. Curzio Rüegg, Departement für Medizin