Hirntumor Hirnmetastasen

Hirntumor, Gehirnkrebs, Hirnmetastasen, Symptome, Therapie

 

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Bösartige Hirntumoren machen bei Erwachsenen ein bis zwei Prozent aller Krebserkrankungen aus.
Bei Kindern kommen sie an zweiter Stelle gleich nach den Leukämien und machen 20 bis 40 Prozent aller bösartigen Tumoren aus. Sie sind im Kindesalter die häufigsten soliden Tumoren. => Hirntumor bei Kinder

Durch die Vermehrung der Krebszellen wächst der Tumor, der Druck in der Schädelhöhle steigt und die Hirnzellen werden verdrängt oder zerstört.

Primäre Hirntumoren

Unter primären Hirntumoren versteht man Tumoren, die sich direkt aus den Zellen des Gehirns und seiner Hülle entwickeln.

Überlebensraten und Heilungschancen bei primärem Hirntumor:

Die Heilungschanven sind abhängig davon ab, wo genau Tumor auftritt, wie weit fortgeschritten ist, von Art des Tumors, von möglicher Behandlungsart und wie die Therapie anschlägt.
Wenn es möglich ist den Tumor komplett zu ausoperieren, die Heilungschancen sind sehr groß.

Überlebensraten bei Hirntumor (Quelle: Leitlinien der DGN 2008):

  • Oligodendrogliom: 2-Jahres- Überleben 80 %, 5-Jahres- Überleben 63 %
  • Diffuses Astrozytom: 2-Jahres- Überleben 67 %, 5-Jahres- Überleben 49
  • Anaplastisches Astrozytom: 2-Jahres- Überleben 46 %, 5-Jahres- Überleben 31 %
  • Glioblastom 2-Jahres- Überleben 9 %, 5-Jahres- Überleben 3 %

Sekundäre Hirntumoren, Metastasen

Bei den sekundären Hirntumoren handelt es sich um Metastasen (Ableger) von Tumoren anderer
Organe. Sie entstehen aus Zellen anderer Tumoren, die sich irgendwo im Körper gelöst haben und ins Gehirn gewandert sind. Daher werden Hirnmetastasen bei Brustkrebspatientinnen auch anders behandelt als Hirnmetastasen bei Patienten mit Lungenkrebs.

Gutartige Hirntumoren

Sie bestehen aus langsam wachsenden Zellen. Obwohl gutartige Hirntumoren nicht auf das benachbarte Gewebe übergreifen, können sie gravierende Symptome verursachen, wenn sie auf empfindliche Gehirnbereiche drücken. Ein gutartiger Tumor, der lebenswichtige Funktionen beeinträchtigt (Sprache, Bewegungsapparat etc.), hat unter Umständen ebenso gefährliche Auswirkungen wie ein bösartiger Tumor.

Bösartige Hirntumoren

Sie enthalten Zellen, die sich rasch vermehren; ihre Umrisse sind unregelmässig.
Im Gegensatz zu gutartigen Tumoren können sie in wichtige Hirnstrukturen einwachsen und diese schädigen. Auch alle im Gehirn auftretenden Metastasen (sekundären Tumoren) sind als bösartig zu betrachten.

Risikofaktoren

Trotz umfassender Erforschung von Umwelt- und Erbfaktoren wurden bisher keine Risikofaktoren für das Entstehen von Hirntumoren nachgewiesen. Es bestehen daher keine allgemeingültigen Ratschläge zur Verhütung oder Früherkennung.
Obwohl Hirntumoren in jedem Lebensalter auftreten können, werden sie etwas häufiger bei Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren und bei Erwachsenen ab 50 Jahren beobachtet.

Mit Handy telefonieren als Risiko für Hirntumor, lesen Sie hier: => Handy Risiko Hirntumor

 

WHO-Klassifikation der Hirntumoren

Die von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) erarbeitete Grad-Skala der Hirntumoren ermöglicht eine Einteilung der Tumoren nach Bösartigkeitsgrad und weiteren Merkmalen.
Der Grad eines Tumors ist abhängig vom Anomalitätsgrad (Anaplasie) der Krebszellen und von der Wachstums- und Ausdehnungsgeschwindigkeit des Tumors. Beides wird durch die Untersuchung von Gewebeproben unter dem Mikroskop bestimmt (Biopsie).

  • Grad I: Langsam wachsende, klar begrenzte Tumoren.
  • Grad II: Langsam wachsende Tumoren, die im Gegensatz zu den Tumoren des Grads I nicht klar begrenzt sind.
  • Grad III: Anaplastische Tumoren; in einem bereits bestehenden Tumor des Grads I oder II haben sich ein oder mehrere anaplastische Herde entwickelt. Sie wachsen schneller als Tumoren des Grads I oder II.
  • Grad IV: Tumoren des Grads IV sind stark anaplastisch. Sie wachsen schneller als Tumoren des Grads I bis III.

Die verschiedenen Hirntumorarten

Die WHO unterscheidet rund 200 Hirntumorarten, die nach der Funktion der Zellen, aus denen sie entstanden sind, eingeteilt werden.
Die häufigsten Hirntumoren sind:

  • Gliome (58 Prozent): vor allem Astrozytome, Glioblastome, Oligodendrogliome, Ependymome Meningeome (20 Prozent)
  • Hypophysenadenome (14 Prozent)
  • Neurinome (7 Prozent)
  • Medulloblastome
  • Lymphome

In dieser Aufzählung wurden die Hirnmetastasen anderer Tumoren nicht berücksichtigt. Ihr Anteil beträgt 30–40 Prozent aller Tumoren der Schädelhöhle.

Gliome

Diese Tumoren entwickeln sich aus den Gliazellen, die das Stützgewebe des Nervensystems bilden.
Aus den verschiedenen Arten von Gliazellen entstehen entsprechend verschiedene Gliome.

Die Astrozytome, auch astrozytäre Tumoren genannt, entstehen aus sternförmigen Gliazellen (Astrozyten).
Da diese gutartigen Tumoren in eine bösartige Form übergehen können, ist eine regelmässige Überwachung nötig.

Astrozytome können in allen Bereichen des Gehirns und Rückenmarks entstehen.

  • Bei Erwachsenen treten sie am häufigsten in den Hirnlappen auf.
  • Bei Kindern entstehen sie im Hirnstamm, in den Hirnlappen und im Kleinhirn.

Man unterscheidet im Wesentlichen folgende astrozytäre Tumoren:

  • Pilozytische Astrozytome (Grad I). Sie befallen vor allem Kinder und Jugendliche. Eine bösartige Entwicklung ist äusserst selten.
  • Diffuse Astrozytome (Grad II) Sie treten besonders bei jungen Erwachsenen auf und verlaufen oft bösartig.
  • Anaplastische Astrozytome (Grad III) Sie werden hauptsächlich ab dem 50. Lebensjahr beobachtet und entarten häufig zu bösartigen Glioblastomen.
  • Glioblastome (Astrozytome des Grads IV) Diese bösartigen Tumo ren sind die häufigsten Hirntumoren bei Erwachsenen. Sie treten meist im Alter von 45 bis 70 Jahren auf.

Oligodendrogliome (Grad II und III)

entstehen aus einer anderen Gruppe von Gliazellen, den Oligodendrozyten. Sie bilden die isolierende Myelinschicht der Nervenfasern.

Ependymome

entstehen in den Hirnhöhlen aus der Gliazellenauskleidung der Hirnventrikel. Ihr Bösartigkeitsgrad kann variieren. Das Tumorwachstum kann den Liquorfluss behindern und in der Folge einen Hydrozephalus verursachen, so dass eine Derivation (Ableitung von Flüssigkeit) vorgenommen werden muss. Diese Tumoren treten vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf.

Meningeome

Diese Tumoren entstehen aus den Hirnhäuten (Meningen) in der Schädelhöhle oder entlang der Wirbelsäule. Sie sind meist gutartig.
In einzelnen Fällen kommt es jedoch zu einem ungünstigen Verlauf (von gutartig zu bösartig).

Hypophysenadenome

Die Hypophysenadenome sind in der Regel gutartige Tumoren. Man unterscheidet:

  • Nicht funktionelle Tumoren: Die Symptome werden durch den Druck des Tumors auf die benachbarten Hirnregionen verursacht. Weil sich der Sehnerv in der Nähe befindet, machen sich als erste Symptome oft Sehstörungen bemerkbar. Ausserdem kommt es vielfach zu einer verminderten Hormonsekretion der Hypophyse, was wiederum einen Einfluss auf diverse ihr untergeordnete Organe haben kann.
  • Funktionelle Tumoren: Sie bestehen aus den Hypophysen-Zellen, die Hormone produzieren. Funktionelle Tumoren können sich durch hormonal bedingte Probleme äussern wie z.B. Menstruations- oder Wachstumsstörungen.

Neurinome

Diese gutartigen Tumoren (in den meisten Fällen Grad I) werden aus den Scheiden der peripheren Nerven gebildet. Diese liegen ausserhalb von Gehirn und Rückenmark.
Ihre Isolationsschicht, auch Scheide genannt, besteht aus sogenannten Schwann-Zellen.
Neurinome befinden sich somit nicht im Gehirn, sondern im Bereich der Schädelnerven und der peripheren Nerven im ganzen Körper. Am häufigsten betroffen ist der Hörnerv (Akustikusneurom), wobei der Druck zu Hör- und Gleichgewichtsstörungen führen kann.
Medulloblastome
Diese im Kleinhirn lokalisierten bösartigen Tumoren (Grad IV) treten hauptsächlich bei Kindern auf (80 Prozent der betroffenen Personen sind jünger als 15 Jahre).

Hirntumor Symptome

Je nach Lage des Tumors können verschiedene Störungen auftreten und das Sehen, die Sprache, die Bewegungen oder das Gleichgewicht beeinträchtigen.
Die nachstehend beschriebenen Symptome sind nicht unbedingt Anzeichen eines Tumors. Sie können auch andere Ursachen haben, sollten jedoch immer abgeklärt werden.

Die Symptome eines Tumors werden durch den Druck auf das Hirngewebe verursacht. Sie hängen vor allem davon ab, wo der Tumor liegt und wie rasch er wächst, und weniger von seiner Beschaffenheit.
Durch eine Abklärung der funktionellen Störungen lässt sich der Tumor gewöhnlich lokalisieren.
Bei Erwachsenen äussern sich die folgenden Symptome meist schleichend, während sie bei Kindern
eher plötzlich einsetzen:

  • Kopfschmerzen, die oft in der Nacht oder in den ersten Morgenstunden auftreten. Meist sind diese Schmerzen neu und anders als übliche Kopfschmerzen;
  • Kopfschmerzen beim Aufrichten, Bücken und Pressen verstärkt durch dabei auftretende Steigerung des Hirndrucks (von der Hälfte der Betroffenen als erstes Symptom angegeben)
  • Übelkeit und Erbrechen infolge des Drucks in der Schädelhöhle;
  • Appetitlosigkeit;
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen;
  • Sehstörungen: Flimmern, Störungen des Gesichtsfelds oder Doppeltsehen;
  • optische, akustische oder olfaktorische (geruchliche) Halluzinationen;
  • Sprachstörungen und Wortfindungsprobleme;
  • Veränderungen der Stimmung, des Verhaltens und des Wesens;
  • Verminderung von Lern- und Urteilsvermögen;
  • epileptische Anfälle

Hirnmetastasen, sekundäre Hirntumoren

Gehirnmetastasen bestehen nicht aus Hirnzellen, sondern aus Zellen des vom Primärtumor befallenen Organs. Sie werden auch als sekundäre Hirntumoren bezeichnet.
Manchmal sind diese sekundären Tumoren die ersten Anzeichen einer noch nicht diagnostizierten Krebserkrankung. Bei 30 bis 40 Prozent aller Tumoren der Schädelhöhle (intrakraniellen Tumoren) handelt es sich um solche Metastasen.

In Deutschland rechnet man mit Hirnmetastasen bei bis zu 35.000 Krebspatienten pro Jahr.

Hirnmetastasen sind Absiedlungen, die von Krebserkrankungen anderer Organe stammen. Die vom Primärtumor losgelöste Tumorzellen wandern meist über die Blutbahn ins Gehirn und bilden dort solide Metastasen. Es wird zwischen solitären, singulären und multiplen Hirnmetastasen unterschieden.

  • solitär: einzige Absiedlung, bei fehlenden Absiedlungen im gesamten Körper
  • singulär: einzige Absiedlung im Gehirn, weitere in anderen Organen
  • multiple: gleichzeitig mehrere Tumorherde im zentralen Nervensystem

Metastasen im Gehirn treten immer häufiger unter anderem aufgrund medikamentöser Therapien auf, die nicht ausreichend funktioniert haben, oder ihren Wirkungsort nicht in den erforderlichen Konzentrationen erreicht haben.
Die Dosis der Krebsmedikamente wird an die Anwendung außerhalb des Gehirns angepasst.

Die Hirnmetastasen etntstehen bei

Auch Lymphomen und Leukämie können im Gehirn Absiedlungen bilden. Man spricht dabei nicht direkt von Hirnmetastasen im engeren Sinn. Diese Erkrankungen betreffen Blutzellen, die sich im ganzen Körper ausbreiten können.

Symptome von Hirnmetastasen

  • abhängig von der Lokalisation
  • 50% Kopfschmerz
  • 50% neurologische Ausfallerscheinungen (Hemiparesen)
  • 30% hirnorganisches Psychosyndrom
  • 15-20% epileptischer Anfall (generalisierter Anfall, fokaler Anfall)
  • weitere Hirndruckzeichen (Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit)

Verlauf von Hirnmetastasen

  • starke Rezidivneigung
  • selten lokale Rückbildung

Prognose von Hirnmetastasen

  • vom Verlauf der Grunderkrankungen abhängig
  • Metastasen zeigen fortgeschrittenes Stadium einer Krebserkrankung an
  • unbehandelt liegt das mediane Überleben bei wenigen Wochen
  • trotz Therapie ist die Prognose sehr schlecht
  • positive prognostische Faktoren sind Alter, kontrollierter Primärtumor und eine fehlende extrakranielle Metastasierung (außerhalb des Schädels)

 

Untersuchungen und Diagnose

Gründliche körperliche Untersuchung Bei Verdacht auf einen Hirntumor wird der Arzt zunächst eine gründliche körperliche Untersuchung vornehmen. Damit werden eine ganze Reihe anderer Krankheiten, die ebenfalls Ursache für Ihre Beschwerden sein könnten, ausgeschlossen oder diagnostiziert.
Auch eine Blutprobe wird analysiert, um eine eventuelle Entzündung, eine Veränderung des Blutbilds, eine chronische Krankheit oder eine organische Störung festzustellen.

Neurologische Untersuchung

Zweck solcher Untersuchungen ist:

  • die Überprüfung der Funktionstüchtigkeit des Nervensystems;
  • die Abklärung Ihrer Reaktionsund Koordinationsfähigkeit;
  • die Untersuchung der Reaktion verschiedener Muskelgruppen auf äussere Reize: Augenbewegungen, Gesichtsfeld und Pupillenreflex werden dabei besonders gründlich kontrolliert.

Falls die neurologischen Untersuchungen den Verdacht auf einen Hirntumor bestärken, werden bildgebende Untersuchungen gemacht.

Bildgebende Untersuchungen

Mit ihrer Hilfe wird bestätigt, ob ein Hirntumor vorliegt oder ausgeschlossen werden kann. Auch die Grösse und Ausdehnung eines allfälligen Tumors und die davon befallenen Strukturen können auf diese Weise ermittelt werden.

Computertomographie (CT)
Dabei handelt es sich um ein spezielles Röntgenverfahren, das Körper- und Organstrukturen schichtweise darstellt.
Magnetresonanz-Tomographie (MRT, MRI)
Bei diesem Verfahren werden die Daten der zu untersuchenden Körperstrukturen mit einem starken Magnetfeld und mit Radiofrequenzwellen «eingefangen». Diese Resultate werden im Computer in exakte Schnittbilder umgewandelt. Der Patient ist keiner Strahlenbelastung ausgesetzt.

CT und MRT/MRI werden nicht nur zur Diagnose, sondern auch für die exakte Planung einer Operation oder einer stereotaktischen Radiotherapie eingesetzt.
Funktionelle Magnetresonanz- Tomographie (f-MRT)
Mit der f-MRT werden Hirnregionen lokalisiert, die für gewisse Aktivitäten wie beispielsweise Bewegung,
Sprache oder Gedächtnis wichtig sind.
Der Patient erhält bestimmte Verhaltens-Anweisungen, wodurch die entsprechenden Gehirnzonen aktiviert und allfällige Störungsherde geortet werden können.
Angiographie
Damit wird die Durchblutung des Gehirns radiologisch untersucht.
Unter lokaler Betäubung und unter Röntgenkontrolle wird, in der Regel in die Oberschenkelschlagader in der Schenkelbeuge, ein elastisches Röhrchen (Sonde) eingeführt, vorsichtig bis zu den Halsarterien
vorgeschoben und ein Kontrastmittel eingebracht.
Positronen Emissions-Tomographie (PET)
Während herkömmliche Technologien (CT und MRT/MRI) nur anatomische Bilder liefern, können via
PET auch Stoffwechselvorgänge sichtbar gemacht werden. Damit lässt sich erkennen, ob diese allenfalls durch einen Tumor verändert werden.

Biopsie

Unter Biopsie versteht man die Entnahme einer Gewebeprobe, die anschliessend mikroskopisch untersucht wird. Das Verfahren ist unerlässlich für eine gesicherte Diagnose. Es liefert genaue Informationen über Art und Grad des Tumors und ist wichtig für die Wahl der Therapie.
Man unterscheidet zwei Biopsiemethoden:

  • Offene Biopsie mit einer Öffnung des Schädels (Kraniotomie) unter Vollnarkose.
  • Stereotaktische Hirnbiopsie: Durch ein kleines Loch im Schädel (Schädeltrepanation) wird eine Spezialnadel in den Tumor eingeführt, der mit Hilfe medizintechnischer Bildverfahren genau lokalisiert wird.

Lumbalpunktion

Bei diesem Verfahren wird mit einer zwischen den Lendenwirbeln eingeführten Nadel etwas Hirn-
Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) entnommen und auf eventuell vorhandene Krebszellen untersucht.

Die Therapie von Hirntumoren

Ausschlaggebend für die Wahl einer Therapie sind vor allem:

  • die Lage (Lokalisation) des Tumors
  • die Tumorart
  • Klassifikation und Grad (Anaplasie) des Turmors
  • die tumorbedingten Beschwerden
  • das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten, der Patientin

Therapieziele

Je nach Tumor und Stadium der Erkrankung ändern sich die Therapieziele:

  • Kurativ (lat. curare = heilen, pflegen). Das bedeutet, dass die Therapie auf Heilung ausgerichtet werden kann. Bei Hirntumoren ist die Chance dafür am grössten, wenn der Tumor vollständig entfernt bzw. zerstört werden kann.
  • Palliativ(lat. palliare = umhüllen, einen Mantel anlegen). Wenn der Tumor wegen seiner Grösse oder Lage nicht vollständig entfernt werden kann, lässt sich die Krankheit in der Regel nicht heilen. In diesem Fall kann das Fortschreiten der Krankheit mit verschiedenen medizinischen Therapien oft verzögert werden, wobei auf eine möglichst gute Lebensqualität geachtet wird.

Zudem stehen verschiedene medizinische, pflegerische, psychologische und seelsorgerische Möglichkeiten offen, um Beschwerden wie Schmerzen oder Ängste zu lindern.

Therapieprinzipien

  • Adjuvant (von lat. adiuvare = unterstützen, helfen). So werden zusätzliche Therapien bezeichnet, die nach der Operation etwaige noch vorhandene Krebszellen zerstören, das Risiko eines Rezidivs (erneuten Tumorwachstums) verringern und die Heilungschancen verbessern sollen.
  • Neoadjuvant/präoperativ (von griech. néos = neu). Darunter versteht man eine Therapie, die der Operation vorangeht, um einen vorhandenen Tumor zu verkleinern. Danach kann weniger ausgedehnt operiert werden.

Therapiemethoden

Nach der Beurteilung der Lage und Ausdehnung des Tumors und des Tumorgrads entscheidet der Ärzteteam, welche Behandlung in Ihrem Fall optimal ist. Oft ist eine operative Entfernung des Tumors die beste Lösung; gegebenenfalls wird sie durch Bestrahlungen und/oder eine medikamentöse Therapie ergänzt.

Ein gutartiger Hirntumor wird entweder regelmässig kontrolliert oder operativ entfernt. Es ist möglich, dass ein gutartiger Tumor im Laufe der Zeit zu einem bösartigen Tumor entartet.
Ein bösartiger Hirntumor wird operiert, bestrahlt oder medikamentös behandelt. Auch eine Kombination dieser Methoden ist möglich.

Chirurgie

Um Ihnen das Lesen zu erleichtern, sprechen wir hier einfach von Chirurgie.
Korrekterweise müsste es Neurochirurgie heissen. Die Neurochirurgie ist auf die Diagnose und operative Behandlung von Krankheiten des Nervensystems (Hirn, Rückenmark, Nerven) und der umgebenden Strukturen (Schädel und Wirbelsäule) spezialisiert.
Ob eine Operation in Ihrem Fall die beste Lösung ist, hängt von der Lage und Ausdehnung des Tumors und von seiner Bösartigkeit ab.

Ein chirurgischer Eingriff ist die häufigste Behandlungsart bei primären Hirntumoren, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern. In der Regel muss für die Resektion (operatives Entfernen des Tumorgewebes) die Schädeldecke eröffnet werden.
Als Alternative zur Operation kommt je nach Situation die sogenannte Radiochirurgie infrage. Dabei handelt es sich um eine hochspezifische Bestrahlungstechnik.

Die Operation wird gewöhnlich durch Bestrahlungen und/oder eine Chemotherapie ergänzt. Nur bei Tumoren des Grads I kann allenfalls darauf verzichtet werden.

Vollständige Resektion

Manche Tumoren lassen sich vollständig entfernen (vollständige Resektion). Eine vollständige Resektion wird, wo immer möglich, bei allen gutartigen und bösartigen Tumoren angestrebt.

Teilresektion

Wenn der Tumor zu tief sitzt oder in das Hirngewebe eingewachsen ist, ist eine vollständige Entfernung nicht möglich. In diesen Fällen wird soviel Tumorgewebe wie möglich entfernt (Teilresektion). Durch diese Verkleinerung können der Druck im Schädelinneren vermindert und Symptome gemildert werden. Die Teilresektion wird meistens durch eine Bestrahlung ergänzt.

Kraniotomie

Die operative Öffnung des Schädels bezeichnet man als Kraniotomie.
Bei diesem Eingriff wird ein kleines Stück Schädeldecke entfernt, um die entsprechende Stelle im Gehirn zugänglich zu machen. Nach Abtragung des Tumors kann das Schädelstück – oder allenfalls ein Metall- oder Kunststoffteil – wieder eingesetzt werden.
Oft ist das Hirn aber durch die wieder vernähte Hirnhaut und äussere Kopfhaut ausreichend geschützt.

Stereotaxie

Bei der Stereotaxie (von griech. stereo = räumlich, táxis = ordnen) handelt es sich um ein System zur präzisen Lokalisierung und Abgrenzung des Tumors.
Je nach Situation wird am Kopf des Patienten ein sogenannter Stereotaxie-Rahmen befestigt. Dadurch wird der Kopf fixiert und Bewegungen vermieden. Mittels bildgebender Verfahren können Lage, Grösse und Form des Tumors dreidimensional erfasst werden. Eine präzise Gewebeentnahme (Biopsie) wird dadurch ebenso ermöglicht wie die Berechnung und Durchführung der stereotaktischen Bestrahlung.

Neuronavigation

Dieses Verfahren liefert dreidimensionale Bilder des Gehirns und ermöglicht eine computergestützte Operation. Während der Operation werden die Bilder des CT oder MRT direkt auf das Gehirn projiziert. Auf diese Weise kann der Neurochirurg das Operationsfeld gezielt und äusserst präzise eingrenzen.

Derivation (Ableitung)

Die Derivation (oder Ventrikeldrainage) dient zur Ableitung der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) aus dem Inneren der Hirnhöhlen (Ventrikel). Der Liquorfluss kann aus verschiedenen Gründen blockiert sein (Gehirnblutung, Tumor, nach einem Eingriff am Gehirn etc.) und einen Hydrozephalus verursachen . In diesem Fall kann eine Ventrikeldrainage (sie wird auch als «shunt» bezeichnet) angezeigt sein, um den Druck im Kopfinneren zu senken.
Der überschüssige Liquor wird durch ein kleines Kunststoffröhrchen vom Gehirn zur Bauchregion abgeleitet.

Radiotherapie (Strahlentherapie)

Die Radiotherapie beruht auf dem Einsatz hoch energetischer Strahlen oder Partikel zur Zerstörung oder Verkleinerung von Tumoren. Sie wird häufig zur Behandlung bösartiger, manchmal auch gutartiger Hirntumoren eingesetzt.
Bestrahlungen ergänzen die Chirurgie. Dadurch soll das Risiko für ein Rezidiv (Wiederauftreten des Tumors) gesenkt werden.
Bestrahlungen werden aber auch als Alleintherapie eingesetzt, wenn sich der Tumor in einem sensiblen Hirnbereich befindet oder nicht zugänglich ist. Je nach Situation wird zusätzlich eine Chemotherapie verabreicht (kombinierte Radiochemotherapie).
Das Augenmerk liegt auf der wirksamen Bestrahlung des Tumorherdes bei grösstmöglicher Schonung des umliegenden gesunden Gewebes. Damit die Strahlen präzise das Ziel erreichen, ist eine computergesteuerte, dreidimensionale Bestrahlungsplanung erforderlich, die den zu bestrahlenden Bereich millimetergenau berechnet und darstellt.

Anhand verschiedener Kriterien wird entschieden, ob die Gesamtdosis auf mehrere Bestrahlungen (Fraktionen) aufgeteilt wird oder als Einzeldosis verabreicht werden soll.

Stereotaktische Radiochirurgie/ Radiotherapie

Die stereotaktische Radiochirurgie wird anstelle einer Operation eingesetzt.
Es handelt sich um eine hochdosierte, einmalige Bestrahlung des Tumorareals, das mit höchster Präzision stereotaktisch lokalisiert und abgegrenzt worden ist.
Das radiochirurgische System wird auch als Gamma Knife bezeichnet, obwohl kein Messer (= Knife) verwendet wird. Zunehmend kommt auch ein anderes System (CyberKnife) zum Einsatz.

Operation plus Bestahlung

Aktuelle Studien bestätigen den Erfolg der Operation mit der Resektion einzelnen Metastasen und nachfolgender Ganzhirnbestrahlung. Das mediane Überleben wird dadurch um sechs bis neun Monate verlängert, im Vergleich zur alleinigen Ganzhirnbestrahlug.

Neue Techniken helfen, diese Strategie schonender als bisher zu gestalten.

Es ist bereits möglich, in einer einzigen Sitzung eine Ganzhirnbestrahlung mit 15 x 1,8 Gray vorzunehmen und gezielt den Bereich der Hirnmetastasen mit einer etwas höheren Dosis von 15 x 4 Gray zu bestrahlen.

Cyberknife-Methode, Virtuelle Klinge

Mit einem Roboter mit 100 bis 200 Photonenstrahlen, die für 10 bis 15 Sekunden aus verschiedenen Richtungen kommen, wird millimetergenau Erbgut der Krebszellen beschädigt, was auch den Tumor zerstört. Für die gesamte Behandlung sind ein bis fünf Therapiesitzungen je ca. 45 Minuten notwendig.

Bestrahlen lassen sich abgegrenzte Tumoren wie Hirntumor, Prostatakrebs und die Metastasen, mit Genauigkeit von unter einem Millimeter bis 4 cm Durchmesser.

Wird die Strahlendosis auf zwei oder drei Fraktionen (Bestrahlungssitzungen) aufgeteilt, spricht man von stereotaktischer Radiotherapie.
Der Tumor wird aus einer Vielzahl von Richtungen bestrahlt, wobei sich das System laufend der Form und Grösse des Zielvolumens (Tumors) anpasst. Dadurch wird eine räumlich hochpräzise Konzentration der Strahlendosis bei grösstmöglicher Schonung des gesunden Gewebes erreicht.

Die Hauptindikationen dieser Behandlung sind kleine Tumorherde (bis ca. 3 cm Durchmesser), insbesondere, wenn sie nicht operabel sind, weil sie sehr tief und/oder in sensiblen funktionellen Bereichen liegen (z. B. in Hirnarealen, die zuständig sind für Bewegung, Sprache etc.).
Interstitielle Radiotherapie/Brachytherapie (von lat. Interstitium = Zwischenraum und von griech. brachys = kurz).
Bei dieser Methode werden radioaktive Quellen direkt ins Tumorareal eingebracht und geben so aus nächster Nähe ihre Strahlung ab (Bestrahlung von Innen).

Häufige unerwünschte Wirkungen

  • Hirnödeme (Flüssigkeitsansammlung)
  • Hirnhochdruck
  • Übelkeit
  • Hautveränderungen
  • Müdigkeit

Medikamentöse Therapien

Chemotherapie

Das ist eine Behandlung mit zellschädigenden oder wachstumshemmenden Medikamenten, sogenannten Zytostatika (von griech. zyto = Zelle, statikós = Stillstand).
Bei Hirntumoren wird eine Chemotherapie nur in ganz bestimmten Fällen verordnet. Der Grund: Das Gehirn ist durch die Blut-Hirn-Schranke geschützt, die wie ein Filter wirkt. Sie lässt Sauerstoff, Glukose (Traubenzucker) und Wasser passieren, ist aber für viele Medikamente und chemische Stoffe nicht durchlässig. Gegenwärtig laufen zahlreiche Studien, die auf eine Umgehung der Blut-Hirn-Schranke abzielen.

Lesen Sie auch: => Gehirntumor Glioblastom: Methadon hilft Krebszellen zu abtöten

Inzwischen es ist bekannt (S2k-Leitlinie “Hirnmetastasen und Meningeosis neoplastica” der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ), dass neuere Therapeutika, die bei Patienten mit einem Melanom verabreicht werden, etwa Vemurafenib, Dabrafenib und Ipilimumab, eine Wirksamkeit gegen Hirnmetastasen zeigen.

Kortikoide

Das sind Hormone, deren natürliche Form von den Nebennieren produziert wird; das sind kleine Drüsen, die auf den Nieren «sitzen ». Ein bekanntes Nebennierenhormon ist zum Beispiel das Cortison.
Synthetische Kortikoide werden künstlich hergestellt und vor allem wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaft eingesetzt.
Auch im Rahmen der Behandlung von Hirntumoren erweisen sie sich als hilfreich. Sie eignen sich sowohl zur Vorbeugung gegen Übelkeit und Erbrechen, als Folge einer Chemotherapie, als auch zur Behandlung von Hirnödemen (Flüssigkeitsansammlung). Dabei beeinflussen sie nicht den Tumor selbst, sondern vermindern Druck und Grösse von Ödemen.
Die Behandlungsdauer schwankt zwischen einigen Tagen und einigen Monaten.

Hormontherapie

Für bestimmte Arten von Hypophysenadenomen kann statt einer Operation oder Strahlenbehandlung eine Hormontherapie in Betracht gezogen werden.
In erster Linie wird die Hormontherapie jedoch zur Verkleinerung des Tumors vor einem Eingriff oder einer Bestrahlung eingesetzt.

Gegenwärtig wird auch an der Entwicklung eines aus Tumorzellen gewonnenen Impfstoffs gearbeitet.

Angiogenese-Hemmer Die Neoangiogenese, das heisst die Bildung neuer Blutgefässe, spielt eine wesentliche Rolle für das Tumorwachstum.

Angiogenese-Hemmer sollen die Bildung neuer Blutgefässe verhindern, so dass der Tumor ausgehungert wird und «erstickt».

Rezidiv-Therapie von Hirnmetastasen

  • individuell für jeden Fall einzeln zu entscheiden
  • Re-Operation der Hirnmetastasen
  • Re-Bestrahlung
  • Chemotherapie

Nachsorge von Hirnmetastasen

  • Kontrolluntersuchungen alle 3 Monate (CT und/oder MRT)
  • gesamtonkologische Nachsorge

Schmerztherapie

Bei Hirntumoren in fortgeschrittenem Stadium können Schmerzen auftreten, die unbehandelt sehr belastend wären. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Schmerzen nicht verschweigen und sie nicht einfach erdulden.
Unbehandelte Schmerzen schwächen und zermürben einen Menschen unnötig und sind kräfteraubend.
Daher sollten die heutigen Möglichkeiten der Schmerztherapie ausgeschöpft werden.
Schmerzen bei Krebs können immer gelindert und in vielen Fällen ganz behoben werden, sei es durch Medikamente, sei es durch andere Massnahmen.

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Ein Kommentar

  1. Gefährliche Körperverletzungen mit Computertomographien

    Entstehung von Krebs:
    Die Daten von 10,9 Millionen Menschen aus den Jahren 1985 und 2005 wurden retrospektiv untersucht und die Inzidenz von Krebserkrankungen mit der Anzahl der CT-Untersuchungen verglichen. Die Ergebnisse, kurz zusammengefasst:
    • Menschen, die eine CT-Untersuchung über sich ergehen ließen, hatten knapp 10 Jahre nach der Strahlenexposition ein etwa 24% (Konfidenzintervall 20-29%)
    höheres Risiko, eine Krebserkrankung zu entwickeln als Menschen, die keine CTUntersuchung hatten.
    • Die durchschnittliche Strahlendosis einer CT-Untersuchung betrug bei den ausgewerteten Daten etwa 4,5 mSv.
    • Alter, Geschlecht oder Geburtsjahr stellten dabei keine signifikanten Konfounder dar.
    • Mit jeder weiteren CT-Untersuchung stieg das Risiko einer Krebserkrankung um etwa 16% (Konfidenzintervall 13-19%). Es gibt also eine nachvollziehbare Dosis-Wirkungs-Relation
    • Vor allem Menschen, die in jungen Jahren Röntgenstrahlen ausgesetzt waren, hatten ein erhöhtes Krebsrisiko nach Strahlenexposition. Die nach Alter aufgeschlüsselten Risiken betrugen:
    • CT Untersuchung im Alter von 1-4 Jahren: 35% höheres Krebsrisiko (Konfidenzintervall 25-45%)
    • CT Untersuchung im Alter von 5-9 Jahren: 25% höheres Krebsrisiko (Konfidenzintervall 17-34%)
    • CT Untersuchung im Alter von 10-14 Jahren: 14% höheres Krebsrisiko (Konfidenzintervall 6-22%)
    • CT Untersuchung im Alter von mehr als 15 Jahren: 24% höheres Krebsrisiko (Konfidenzintervall 14-34%)
    • Vor allem Leukämien, Myelodysplasien, Lymphome, solide Tumore des Magendarmtrakts, Melanome, Weichteilsarkome, Tumore des weiblichen Genitaltrakts, urologische Tumore, Hirntumore und Schilddrüsenkrebs zeigten einen signifikanten Anstieg in der strahlenexponierten Bevölkerung. Einige besonders eklatante Beispiele:
    • Das Risiko, nach einer CT-Untersuchung des Schädels einen Hirntumor zu entwickeln, stieg in der untersuchten Population um 144% an
    (Konfidenzintervall 112-181%)
    • Das Risiko, nach einer CT-Untersuchung des Abdomens eine Leukämie zu entwickeln, stieg in der untersuchten Population um 224% an
    (Konfidenzintervall 117-384%)
    • Das Risiko, nach einer CT-Untersuchung des Brustkorbs einen Weichteiltumor zu entwickeln, stieg in der untersuchten Population um 364% an (Konfidenzintervall 74-1140%)
    (Quelle:
    Entstehung von Schlaganfällen und anderen Herz- Kreislauferkrankungen,
    Zitat aus https://cordis.europa.eu/article/rcn/31402/de (mit dortiger Abbildung eines Computertomographen): „Das Forscherteam am Imperial College London, Vereinigtes Königreich, entwickelte ein Computermodell zur Vorhersage von Herz-Kreislauf-Risiken durch niedrig dosierte Strahlung. Herzerkrankungen und Schlaganfall, die beiden häufigsten Todesursachen in entwickelten Industrieländern, stehen, wie das Modell zeigte, in starkem Zusammenhang mit der empfangenen Strahlendosis.”
    Entstehung von Alzheimer,
    Zitat aus https://www.helmholtz-muenchen.de/aktuelles/uebersicht/pressemitteilungnews/article/36513/index.html: „Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München haben in Kooperation mit Kollegen aus Dänemark, Italien und Japan in der Fachzeitschrift Oncotarget beschrieben, dass Strahlung eine molekulare Änderung im Hypocampus auslöst.“
    Bei Mäusen führten schon viel geringere Dosen zu Alzheimer-Symptomen,
    Zitat aus: https://netzfrauen.org/2016/10/30/studie-universitaet-sued-daenemark-es-gibt-befuerchtungen-dass-radioaktive-bestrahlungen-zur-entwicklung-von-alzheimer-beitragen-koennen-concern-that-radiation-may-contribute-to-development-of-alzhe/:
    “Bei einem Kopf-CT variieren die Dosen zwischen 20 und 100 mGy. Sie dauern ungefähr eine Minute an. Während eines Fluges ist ein Mensch Ionenstrahlung durch das Weltall ausgesetzt, aber diese Dosierung ist viel geringer als die eines CTs.
    „Wenn man diese Zahlen miteinander vergleicht, stellt man fest, dass wir die Mäuse mit etwa einem Tausendstel der Dosis behandelten, die ein Patient bei einem einzigen CT bekommt – im selben Zeitintervall. Sogar unter diesen Umständen konnten wir Veränderungen in den Synapsen des Hippocampus sehen, wie es sie bei Alzheimer gibt“.”
    Mein Kommentar: Falschangabe zu den Dosen! Laut mir vorliegenden CDs waren es nicht 20- 100 mGy, sondern um 1000 mGy pro Computertomographie!
    Entstehung des Katarakts (Grauer Star),
    Zitat aus https://www.unimedizin-mainz.de/fileadmin/kliniken/betriebsarzt/Dokumente/ssk0907.pdf:
    „Bei Patienten nach computertomographischen Untersuchungen [Kle 93] wurde eine erhöhte Prävalenz an posterioren subkapsulären Katarakten beschrieben mit der Schlussfolgerung, dass bereits Dosen in der Größenordnung von 0,1 – 0,3 Gy kataraktogen sein könnten. Auch in der Untersuchung der radiologischen technischen Assistenten („radiation technologists“) [Cho 08] zeigte sich eine signifikant erhöhte Kataraktinzidenz mit einem Risikofaktor von 1,25 (95 %-KI: 1,06 – 1,47) bei Personen, die aus nicht-beruflichen Gründen > 3 Kopf-/Hals-Röntgenaufnahmen erhalten hatten, gegenüber Personen mit weniger oder keinen Aufnahmen im Schädelbereich.“

    Petition z.Zt. unter

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