Lungenkrebs, Bronchialkarzinom

Lungenkrebs ist eine sehr häufige Krebserkrankung

Lungenkrebs Symptome und Beschwerden machen sich spät bemerkbar. Lungen LungenkrebsFrüherkennung ist begrenzt. Hohes Risiko bei Raucher und durch Radioaktives Radon.

An Lungenkrebs, auch Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom genannt, erkranken jedes Jahr in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 51.000 Menschen, schätzt das Robert Koch-Instituts Berlin. Er ist nach Darm- beziehungsweise Prostata- und Brustkrebs die häufigste Krebsart.
Mehr als 33.000 Männer und mehr als 17.000 Frauen erkranken jährlich auf Lungenkrebs und die Zahlen steigen. Noch ist Lungenkrebs in Deutschland mehr als doppelt so oft bei Männern anzutreffen wie bei
Frauen, aber das weibliche Geschlecht „holt auf“: Bis 2015 könnte Lungenkrebs den Brustkrebs als tödlichste Krebsart bei Frauen ablösen.

Lungenkrebs tritt überwiegend ab dem 40. Lebensjahr auf. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren.

Tumoren der Lunge sind in über 80 % der Fälle sind bösartig. Lungenkrebs kann in allen Abschnitten der Lunge entstehen. Mehr als die Hälfte der Tumoren entwickeln sich in den oberen Teilen der Lungenflügel. Das hängt damit zusammen, dass diese Lungenbereiche bei der Atmung stärker belüftet werden und somit auch schädigenden Substanzen in stärkerem Maße ausgesetzt sind.

Die Mehrzahl der Lungentumoren entwickelt sich aus den Zellen der Schleimhaut, die die Bronchien auskleidet. Die Entartung der Schleimhautzellen ist ein schrittweiser Prozess. Gelegentlich treten in einer frühen Phase der Krebsentwicklung Veränderungen in der Schleimhaut auf, die als Krebsvorläufer erkannt werden können.

Bei Lungenkrebs, der bereits Metastasen gebildet hat, leben Patienten im Schnitt nur 12 bis 15 Monate. Zu Beginn einer Behandlung sprechen Patienten zwar gut auf die Therapie an. Der Tumor bildet sich zurück – ohne jedoch zu verschwinden. Danach kann der Krebs sehr schnell erneut wachsen. Eine echte Heilung ist im metastasierenden Stadium sehr selten.

Sobald schwere Symptome (Blut husten, Atemnot bei Belastung) auftreten, sind die Heilungschancen schlecht. Erkannt wird der Krebs meist zufällig bei Röntgenaufnahmen. Der Krebs bildet früh Metastasen, vor allem in Knochen und Hirn. Die Heilungschancen sind dann sehr schlecht.

Arten von Lungenkarzinomen

Es gibt verschiedene Arten von Lungenkarzinomen.
Besonders aggressiv ist das kleinzellige Lungenkarzinom, das sehr schnell wächst und sich rasch im Körper ausbreitet.
Kleinzellige Lungenkarzinome treten in weniger als 20 % der Fälle auf.

Die nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome, wie das Plattenepithelkarzinom, das Adenokarzinom und das großzellige Karzinom, wachsen in der Regel langsamer.
Mehr als 80 % aller Lungenkarzinome sind nicht-kleinzellige Lungentumoren.

Lungenkrebs Ursachen

Das Rauchen

80 % der Lungenkrebs-Erkrankungen werden durch das Rauchen verursacht. Nichtraucher können Lungenkrebs z. B. durch Passivrauchen, Asbest oder genetische Veranlagung bekommen.

Problematisch sind vor allem lange Jahre, in denen man sich regelmäßig Zigaretten ansteckt – auch geringe Mengen!

Das Passivrauchen erhöht das Lungenkrebsrisiko um 20–30 %. Jährlich sterben laut Krebsforschungsinstitut 3000 Menschen an den Folgen.

Radioaktives Radon

gilt neben dem Rauchen als häufigste Ursache für Lungenkrebs. Menschen atmen das Gas unbemerkt ein.
Es ist radioaktiv, unsichtbar, riecht und schmeckt nicht und dringt unbemerkt durch Fugen und Ritzen in unsere Häuser ein. In vielen Regionen Deutschlands strömt das Gas Radon aus dem Untergrund und gelangt über schlecht gedämmte Keller in die Wohnräume.
Den Eintritt von Radon-Reicher Luft aus dem Boden in die unterste Etage des Hauses, (z.B. Keller) begünstigen Risse in den Wänden oder der Bodenplatte, nicht Gasdichte Strom- und Wasseranschlüsse, durch gasdurchlässige Baumaterialien.
Radon ist eine vielfach unterschätzte Strahlenbelastung. In geschlossenen Räumen kann sich Radon anreichern und zur Gesundheitsgefahr werden.

Durch die Atemwege gelangt das Gas in die Lunge. Radon selbst wird zwar zum großen Teil wieder ausgeatmet. Vor allem die Zerfallsprodukte von Radon sind dabei gefährlich, denn sie lagern sich im Körper ab und schädigen Zellen.

Die kurzlebige Zerfallsprodukte sind zum Beispiel radioaktive Isotope der Elemente Polonium, Bismut und Blei. Sie lagern sich beim Einatmung ab und zerfallen vollständig. Dabei entsteht Alphastrahlung, die Strahlungsart mit der höchsten Strahlungswichtung und einer 20-mal höheren biologischen Schadwirkung als beispielsweise Röntgenstrahlung. An der Körperoberfläche sin sie relativ ungefährlich, treffen auf auf die strahlenempfindlichen Lungenzellen, können diese schädigen und schließlich Krebs auslösen.

Der Wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung (UNSCEAR) sagt, dass Radon in der Wohnung europaweit neun Prozent aller Lungenkrebstodesfälle verursacht. In Deutschland sterben demnach jedes Jahr fast 2000 Menschen an den Folgen einer erhöhten Radonbelastung.

Die Strahlung ist in Deutschland unterschiedlich stark.
Vor allem Gebiete in Süddeutschland, im Mittelgebirge, aber auch in Sachsen aufweisen erhöhte Messwerte. Zu den gefährdeten Gebieten im Süden gehören unter anderem das Allgäu, Miesbach, Bayreuth und Freyung-Grafenau. Im Osten fallen der Vogtlandkreis sowie das Erz- und Fichtelgebirge negativ auf.

Radon in Deutschland, Lungenkrebs

Durchschnittliche Radonkonzentrationen in der bodennahen Atmosphäre (Freiluft). © Bundesamt für Strahlenschutz

 

Leider gibt es keine Verfahren, wie regelmäßige Röntgenuntersuchungen, Untersuchungen von Zellen in ausgehustetem Bronchialsekret (Sputum-Zytologie), Untersuchungen verschiedener Tumormarker im Blut die von Fachleuten für die Lungenkrebsfrüherkennung empfohlen werden. Keine von denen wirkten sich messbar auf die Sterblichkeitsrate aus. Viele Untersuchungsmethoden sind zu ungenau: Der Anteil übersehener bösartiger Lungentumoren ist zu hoch.
Andere Verfahren sind wiederum zu empfindlich: Sie lösen zu oft einen unbegründeten Krebsverdacht aus und führen zu unnötigen und für die Betroffenen belastenden Folgeuntersuchungen oder -behandlungen.

! Radon ist besonders für Raucher gefährlich, da Rauchen und Radon verstärken sich in der gefährlicher Wirkung

Lungenkrebs Symptome

Die Symptome und Beschwerden machen sich vergleichsweise spät bemerkbar. Die Möglichkeiten für eine Früherkennung sind begrenzt. Menschen, die ein hohes Risiko haben, vor allem auf Raucher, sollten daher wichtige Warnzeichen kennen;

  • Husten, insbesondere ein lange bestehender Raucherhusten, der sich plötzlich ändert
  • Bronchitis oder eine so genannte Erkältung, die sich trotz Behandlung mit Antibiotika nicht bessert
  • Atemnot
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Allgemeiner Kräfteverfall, starker Gewichtsverlust
  • Bluthusten
  • Lähmungen oder starke Schmerzen

Bei einem so genannten „Pancoast-Tumor“ (Tumor im Bereich der Lungenspitze) kann zu Schmerzen in der Schulter und im Arm kommen.

Da fast alle starken Raucher Husten haben, wird durch Lungenkrebs verursachten Husten von vielen Erkrankten nicht ausreichend ernst genommen, um sich von einem Arzt untersuchen lassen.

In frühen Stadien lässt sich die Erkrankung heilen. Bei einem fortgeschrittenen Stadium ist oft durch die Behandlung möglich gut damit leben zu können.

Besteht aufgrund von Symptomen ein Verdacht auf Lungenkrebs, sind eine Reihe von Untersuchungen zur Diagnosesicherung notwendig. Sie dienen dazu, den Verdacht zu bestätigen oder einen Lungentumor sicher auszuschließen. Am Anfang steht die sogenannte Basisdiagnostik, das sind Untersuchungen, die bei fast allen Patienten gemacht werden.

Untersuchungen

  • Laboruntersuchungen
  • Röntgenbild des Brustkorbs
  • Computertomographie des Brustkorb, ist aber mit einer höheren Strahlenbelastung verbunden,
  • Lungenspiegelung (Bronchoskopie)
  • Ultraschalluntersuchung von Brust- und Bauchraum

 

Bluttests und Tumormarker:

Tumormarker sind körpereigene Stoffe, die bei einer Krebserkrankung vermehrt im Blut oder anderen Körperflüssigkeiten auftreten können.
Bei Verdacht auf Lungenkrebs sind Tumormarker für die Diagnosestellung nur von untergeordneter Bedeutung. Es gibt zwar einige Tests, die zur Lungenkrebsuntersuchung eingesetzt werden können, sie sind jedoch allein nicht aussagekräftig.

  • Die im Labor bestimmten Werte liefern jedoch nur ergänzende Informationen und sind nur in Verbindung mit allen anderen Untersuchungsergebnissen aussagekräftig.
  • Der Nutzen der Tumormarkerbestimmung, auch in der Nachsorge, konnte durch Studien bislang nicht belegt werden und wird daher in Leitlinien nicht als Routineuntersuchung empfohlen.

Die Lungenspiegelung (Bronchoskopie)

Bei der Lungenspiegelung werden die Atemwege mit einem Schlauch untersucht. Am Ende des Schlauches ist eine Kamera. Durch den Schlauch können kleine Geräte vorgeschoben werden. Damit kann der Arzt Gewebeproben entnehmen (Bi. Die Lungenspiegelung ist die wichtigste Untersuchung, um Lungenkrebs festzustellen. Gewebeproben sind wichtig: Unter dem Mikroskop kann man den genauen Tumortyp erkennen.

Biopsien und Bronchiallavage

Um zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren zu unterscheiden, müssen Ärzte eine Gewebeprobe aus der Bronchialwand oder einem vergrößerten Lymphknoten entnehmen und auf Krebszellen hin untersuchen. Der Fachbegriff für eine Gewebeentnahme ist „Biopsie“. Die Gewebeproben können Ärzte auf verschiedene Weise gewinnen:

  • Bei einer Lungenspiegelung: Ärzte können kleine Geräte durch das Bronchoskop vorschieben. Mit einer Zange entnehmen sie Gewebe aus der Bronchialwand, mit einer Nadel können sie Proben aus dem weicheren Lungengewebe gewinnen, mit einer feinen Bürste lässt sich ein Abstrich von der Bronchienwand machen. Einzelne Krebszellen lassen sich auch durch eine Bronchiallavage gewinnen: Die Atemwege werden im Rahmen einer Bronchoskopie mit einer Salzlösung gespült, die Flüssigkeit anschließend in ein steriles Röhrchen gesaugt.
  • Mithilfe einer Feinnadelbiopsie: Falls der verdächtige Bereich der Atemwege nicht mit dem Bronchoskop erreichbar ist, kann eine Feinnadelbiopsie von außen durch die Brustwand gemacht werden. Ärzte nennen dies eine „perkutane Punktion“, bei der die Haut (lateinisch: cutis) durchstochen wird. Diese Untersuchung ist üblicherweise nicht viel schmerzhafter als eine Blutentnahme. Eine örtliche Betäubung ist möglich. Ärzte schieben eine lange, dünne Nadel in den verdächtigen Bezirk vor und saugen etwas Gewebe an. Damit die gesunde Lunge nicht verletzt wird, führt man der Eingriff während einer Ultraschalluntersuchung oder einer Computertomographie durch. So ist auch sichergestellt, dass die Probe tatsächlich aus dem verdächtigen Bereich entnommen wird, zum Beispiel aus einem vergrößerten Lymphknoten. Komplikationen wie Blutungen oder anschließende Infektionen treten bei einer Probenentnahme nur selten auf. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass Patienten durch eine Lungenbiopsie langfristige Nachteile hätten und der Krankheitsverlauf negativ beeinflusst würde. Das Risiko, bei der Punktion Tumorzellen zu verschleppen, kann zwar nicht ausgeschlossen werden. Nach bisherigem Kenntnisstand führen solche verstreuten Zellen jedoch so gut wie nie zu Metastasen, mehr zum Thema „Krebsentstehung und Metastasenbildung“ hat der Krebsinformationsdienst in einem eigenen Text zusammengestellt.
  • Die entnommenen Gewebeproben werden in einem spezialisierten Labor aufgearbeitet und unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht. Diese feingeweblicheoder histologische Begutachtung erlaubt, zwischen gut- und bösartigen Tumoren zu unterscheiden und ermöglicht auch eine genauere Charakterisierung der Tumorart. Hinzu kommt die sogenannte zytologische Untersuchung einzelner Zellen auf Veränderungen.

Mutationstest

Ein Mutationstest sollte heute bei jedem Patienten mit einem fortgeschrittenen nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom, kurz NSCLC und einem Nicht-Plattenepithelkarzinom (z.B. Adenokarzinom) durchgeführt werden, bevor über die Therapie entschieden wird.

Für den Mutationstest ist eine Gewebeprobe erforderlich, zum Beispiel von einer Bronchoskopie. Der Arzt kann die Analyse des Mutationsstatus direkt veranlassen.

Die Mutationstestung ist eine Kassenleistung und dauert im molekularpathologischen Labor etwa 7 bis 10 Tage. Das Ergebnis sollte spätestens nach 10 Tagen vorliegen

EGFR-Mutation

EGFR Mutation ist eine Mutation des EGF-Rezeptors (epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor). Der EGF-Rezeptor befindet sich in der Zellmembran und hat an der Außenseite eine „Andockstelle“. Dockt ein bestimmtes Protein an den mutierten Rezeptor an, werden verstärkt Wachstumssignale ausgesendet.

Eine Mutation des EGF-Rezeptors führt dazu, dass Tumorzellen unkontrolliert wachsen und sich vermehren können. Etwa zehn Prozent aller Lungenkrebspatienten sind „EGFR-mutationspositiv“.

Patienten mit EGF-Mutation haben etwas bessere Krankheitsprognose als Patienten ohne diese.
Die EGFR-Mutationen treten besonders häufig bei Frauen, Nichtrauchern, bei Patienten mit einem Adenokarzinom und im Stadium IV auf.

Für Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) und einer EGFR-Mutation oder einer ALK-Fusion sind bereits Medikamente zugelassen:

Derzeit gibt es drei Wirkstoffe (Gefitinib, Erlotinib, Afatinib) in Tablettenform.
Sie blockieren den EGF-Rezeptor (EGFR-Tyrosinkinase-Hemmer (EGFR-TKI) und verhindern damit, dass weiter Wachstumssignale ausgesendet werden.

In Studien konnte damit das Tumorwachstum für knapp ein Jahr hinauszögern werden.

ALK-Fusion

Bei Patienten mit einem fortgeschrittenen nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom, kurz NSCLC können auch Fusionen des sogenannten ALK-Gens vorkommen. Das Gen liefert den Bauplan für ein bestimmtes Enzym, die anaplastische Lymphomkinase (ALK), und kann eine Wucherung von Zellen auslösen, wenn es durch Fusion mit einem anderen Gen dauerhaft aktiviert wird. Das entstandene Krebsgen wird als ALK-Fusion bezeichnet.

Bei Patienten bei denen die ALK-Fusion nachgewiesen wurde gibt es Therapie mit Crizotinib, einen sogenannten ALK-Inhibitor, der in Kapselform zur Verfügung steht.
Etwa 3 bis 5% der Lungenkrebspatienten sind ALK-positiv.
Mit dem ALK-Inhibitor konnte das Tumorwachstum in der Zulassungsstudie um knapp acht Monate gestoppt werden. Häufige Nebenwirkungen sind Sehstörungen, Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen, Übelkeit oder Verstopfung sowie eine Erhöhung von Leberwerten.

Ausbreitungsbestimmung, Absiedlungen in anderen Organen

Die entsprechenden Untersuchungen richten sich gezielt auf Regionen und Organe, in denen sich Metastasen des Bronchialkarzinoms bevorzugt ansiedeln. Dazu zählen insbesondere Lymphknoten im Brust- und hinteren Bauchraum, Leber, Nebennieren, Skelettsystem und Gehirn. Folgende Untersuchungen sind möglich, müssen aber nicht zwangsläufig bei allen Patienten durchgeführt werden. Welche Untersuchungen im Einzelnen gemacht werden und welche nicht, ist von der individuellen Situation abhängig:

  • Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel: um die Ausdehnung des Tumors abzuschätzen, außerdem zur Suche nach Hirnmetastasen, falls eine Magnetresonanztomographie nicht infrage kommt
  • Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt: um die Ausdehnung des Tumors abzuschätzen und zur Suche nach Hirnmetastasen und anderen Absiedlungen, zum Beispiel in den Knochen
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie): um die Ausdehnung des Tumors abzuschätzen
  • Thorakoskopie: um die Ausdehnung des Tumors abzuschätzen
  • Mediastinoskopie: um Lymphknoten im Brustraum zwischen den Lungenflügeln zu untersuchen, dem sogenannten Mediastinum
  • Positronenemissonstomographie (PET): beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs, um festzustellen, ob Lymphknoten befallen und Metastasen in anderen Organen vorhanden sind; beim kleinzelligen Lungenkrebs möglichst immer eine PET/CT, sofern Metastasen nicht bereits durch andere Untersuchungen entdeckt wurden
  • Knochenszintigraphie (in Kombination mit einer CT oder Ultraschalluntersuchung): zur Suche nach Metastasen in den Knochen, vor allem, wenn eine PET-Untersuchung nicht möglich ist

Behandlung, Therapie

  • Operation
  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie
  • Target Therapie  (zielgerichtete) 
  • Belastende Symptome: Unterstützende Behandlung

Die Behandlungmethode ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten, von der Ausdehnung seiner Erkrankung, also dem Stadium, vom feingeweblichen Typ des Karzinoms: Ist es ein kleinzelliger oder ein nicht-kleinzelliger Lungenkrebs – und welche Form des nicht-kleinzelligen Karzinoms liegt vor?

Die besten Aussichten haben Patienten, wenn ihr Tumor vollständig operativ entfernt oder durch andere Therapieverfahren zerstört werden kann. Dies gelingt meist nur in frühen Krankheitsstadien.

  • Beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs versuchen Ärzte, wenn möglich, den Tumor zu operieren.
  • Beim kleinzelligen Lungenkrebs wenden Ärzte vor allem die Chemotherapie an, auch in frühen Krankheitsstadien mit heilender Absicht. Nur sehr kleine Tumoren werden unter Umständen operiert, auch dann bekommen Patienten zusätzlich eine Chemotherapie.

Hat der Tumor die Lungengrenzen bereits überschritten und in zahlreiche Lymphknoten oder andere Organe und Gewebe gestreut, versuchen die Ärzte, das Krebswachstum zurückzudrängen und so lange wie möglich aufzuhalten. Eine vollständige Heilung gelingt allerdings nur bei wenigen Betroffenen mit fortgeschrittener Erkrankung.

Um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und belastende Symptome abzuschwächen, können Ärzte eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie durchführen. Bei beiden Methoden sterben Krebszellen ab und können vom Körper abgebaut werden. Allerdings werden auch gesunde Zellen geschädigt, was zu Nebenwirkungen der Behandlung führen kann. Seit einigen Jahren gibt es außerdem sogenannte „gezielte Krebsmedikamente“. Sie stören Signalwege oder Stoffwechselvorgänge, die nur oder fast nur in Krebszellen aktiv sind. Solche zielgerichteten Therapien können – je nach Situation – bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs zum Einsatz kommen. Allerdings weist das Tumorgewebe nicht bei allen Betroffenen die molekularbiologischen Besonderheiten auf, die eine solche Behandlung überhaupt erst wirksam machen. Trotz der gezielten Wirkung auf Tumorzellen sind diese Medikamente ebenfalls nicht nebenwirkungsfrei.

Eine wesentliche Rolle spielt die Behandlung belastender Symptome, etwa durch eine gute Schmerztherapie, durch die gezielte Behandlung beispielsweise von Knochenmetastasen mit Medikamenten und Bestrahlung, oder auch durch unterstützende Physiotherapie und eine intensivierte Ernährungstherapie.

Kombitherapie fördert die Apoptose, den programmierten Selbstmord einer Zelle

Mitteilung der Uni Graz vom Februar 2015:

Durch Kombination der etablierten Cisplatin-Chemotherapie mit Histon-Deacetylase-Inhibitoren könnte das Wachstum von Lungentumoren stärker gebremst werden.

Die Kombi fördert die Apoptose (den programmierten Selbstmord einer Zelle), indem sie den Spiegel des HIF-1alpha Proteins senkt, ein Transkriptionsfaktor, dessen Spiegel unter hypoxischen Bedingungen steigt, und der die Produktion weiterer Proteine steuert.

Bestrahlung kombiniert mit Chemotherapie

Neue Studien zeigen, dass beim kleinzelligen Bronchialkarzinom, einer Lungenkrebsvariante mit besonders schnellem Wachstum, eine Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie sehr effektiv ist und kann den Tumor zurückdrängen.
Diese Kombination ist auch für älteren Patienten über  70 empfehlenswert.

Bei nicht metastasierten Lungenkrebspatienten ist die Chemotherapie noch der Standard.
Bei Patienten mit speziellen Mutationen (wie z.B. einer EGF-Rezeptor-Mutation, ALK-Fusion oder Veränderungen des ROS1-Gens) ist a die Target-Therapie (zielgerichtete) die beste Lösung.
Bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom ist die Immuntherapie  die Zweitlinientherapie.
Bei Patienten mit Adenokarzinom kann eine Kombination aus Chemo- und Target-Therapie eingesetzt werden, zusätzlich auch eine Immuntherapie.

Spezifische Bewegungsempfehlungen bei Lungenkrebs

Aufgrund der individuell sehr spezifischen Situation von Krebspatienten sind entitäts-
bzw. symptomspezifische Bewegungsempfehlungen in der Onkologie von besonderer
Bedeutung. Hier liefert die aktuelle Studienlage bereits erste Ergebnisse. So
ist beispielsweise bei einer Lungenkrebserkrankung eine spezielle Atemgymnastik
besonders wichtig. Weiterhin spielt das Training der Schultergürtel-, Rücken- und
Atemhilfsmuskulatur eine entscheidende Rolle. Auch ein angepasstes Ausdauertraining
zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zum Ausgleich
des Verlustes von Lungengewebe nach einer Operation und/oder Bestrahlung
sollte in das Training integriert werden

 

Ein Informationsfilm über Lungenkrebs, Video

TNM-Klassifikation bei Lungenkrebs und Bronchialkarzinom

(Quelle: DKG)
Je nach Ausbreitung des Tumors spricht man von verschiedenen Stadien (Entwicklungsstufen,
Tumorstadien) des Lungenkrebses. Die Einteilung erfolgt nach bestimmten
internationalen Normen, für die hauptsächlich drei Gesichtspunkte maßgebend sind:

  • die Größe und Ausdehnung des Tumors (T)
  • die Beteiligung der Lymphknoten (N)
  • das Vorhandensein von Metastasen (M)

TNM-Klassifikation des Lungenkrebses

Für T (Tumor) gibt es folgende Bezeichnungen:

  • T1 = Der Primärtumor ist kleiner als 2 cm (T1a) oder zwischen 2 und 3 cm (T1b), der Hauptbronchus ist nicht befallen.
  • T2 = Der Primärtumor ist größer als 3 cm und kleiner als 5 cm (T2a) oder zwischen 5 und 7 cm (T2b) oder wächst in den Hauptbronchus der gleichen Seite hinein.
  • T3 = Der Primärtumor ist größer als 7 cm bzw. erfasst die Brustwand, Zwerch-, Lungen- oder Rippenfell oder einen Hauptbronchus. Der Primärtumor hat Satellitenherde im gleichen Lappen gesetzt.
  • T4 = Der Tumor erfasst benachbarte Strukturen wie den Raum zwischen den beiden Lungen (Mediastinum), Herz, Blutgefäße, Luftröhre oder Wirbelkörper. Der Primärtumor hat Satellitenherde in anderen, auf der gleichen Seite gelegenen Lappen gesetzt.

Die Bezeichnungen zu N (Nodi = Knoten) lauten:

  • N0 = Die Lymphknoten sind nicht betroffen.
  • N1 = Der Tumor erfasst benachbarte Lymphknoten derselben Seite.
  • N2 = Der Tumor erfasst entferntere Lymphknoten auf der gleichen Seite.
  • N3 = Der Tumor erfasst Lymphknoten des anderen Lungenflügels.

Für M (Metastasen) gibt es folgende Einteilung:

  • M0 = kein klinischer Nachweis von Tochtergeschwülsten (Metastasen)
  • M1 = Fernmetastasen (M1b, z.B. in der Leber, Gehirn, Nebenniere oder Knochen) oder bösartige Infiltration von Rippen- oder Lungenfell (Pleura) oder des Herzbeutels (Perikard) sind nachweisbar (M1a).
bitte Teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.